Freitag, 7. März 2014

Harry Mergel und andere ...





Pinocchio als OB-Kandidat

Von Jürgen Dieter Ueckert
 

Ist der Heilbronner OB-Wahlkampf momentan ein wenig langweilig – oder gar skandalös? Hat er schon begonnen? Ein wenig schon – vor allem in der Tageszeitung und im Internet. Bisher halt – ein wenig sehr langweilig …
Naja. Ein wenig – es wird aber besser. Schon 1999, als SPD-OB-Kandidat Harry Mergel gegen den amtierenden Heidenheimer Oberbürgermeister Helmut Himmelsbach antrat (und gnadenlos verlor) ereignete sich Unerhörtes: In einem Kandidaten-Portrait vom 14. April 1999 im echo, Seite 3, hieß es wörtlich – auf die Frage, was er macht, wenn er die OB-Wahl verliert: "Als Stadtrat kandidiert er (Anmerkung: Harry Mergel) im Herbst für den Gemeinderat auch nicht mehr. Dass er eventuell im August für die Heilbronner SPD-Gemeinderatsliste nachnominiert werde, ein solches Gerücht weist er zurück."


Und was geschah? Im Herbst 1999 kandidierte der OB-Wahl-Verlierer Harry Mergel plötzlich auf der Heilbronner SPD-Gemeinderatsliste. Und zwar, nachdem er die damalige Vorsitzende des Heilbronner Jugendgemeinderats mit Telefon-Terroranrufen genötigt hatte, ihren Platz von der SPD-Gemeinderatsliste “freiwillig” zu räumen, damit er, Harry Mergel, der gescheiterte OB-Kandidat, auf der - dann für ihn extra geöffnete SPD-Liste - gewählt werden kann. 


Die damals junge Frau hat noch heute beste Erinnerungen an „Schwindler“ Harry Mergel - als unverschämter Lügner, der eigentlich "Harry Pinocchio" heißen müsste. Die schöne Marionette mit der lange Holz-Nase. Dann schließt sich auch der Kreis mit den aktuellen Ereignissen: Die italienische Marionette mit der langen Lügennase ist auferstanden – als Heilbronner und heißt Harry Mergel und hängt an den Fäden, die nun vom Milliardär Dieter Schwarz geführt werden. 


Also – noch einmal – auf Deutsch: Da leistet sich ein Heilbronner Milliardär namens Dieter Schwarz einen OB-Kandidaten Harry Mergel (komischerweise auch unterstützt von den Grünen – ich wusste gar nicht, dass die Grün-Roten so geldgeil sind); der Milliardär und sein Kandidat pflastern die Straßen in der Stadt mit Riesenplakatwänden zu (mit den Fotos der "Mergel-Freunde". Wer das alles wohl alles zahlt?); und eine Zeitung aus Ulm (Südwestpresse) berichtet über diesen Polit-Geld-Skandal aus Heilbronn (schon am 29. Januar 2014).


Und die örtliche Gazette in Heilbronn schweigt. 

Es ist wie einst bei der Heilbronner Oberbürgermeisterwahl im Jahr 1983: Der Neckarsulmer Oberbürgermeister Dr. Erhard Klotz (SPD) gegen den Ersten Bürgermeister Heilbronns Dr. Manfred Weinmann (CDU). Ein heftiger Wahl-Krieg tobte.  Mit Erhard Klotz war damals war auch ein Freund von Dieter Schwarz angetreten. Und er verlor gnadenlos. Wegen seiner Arroganz. Und jetzt – im Jahre 2014? 


Früher musste der deutsche König nach Rom zum Papst pilgern, um sich ein-segnen zu lassen, wenn er römischer Kaiser werden wollte. In Heilbronn geht der SPD-Kandidat Harry Mergel zum Milliardär Dieter Schwarz, um sich den Lidl-Geld-Segen abzuholen.


Es ist fast wie in Sizilien, siehe auch - Giuseppe Tomasi di Lampedusa "Der Leopard", ein wunderschöner Roman über Sizilien.


Mein schlichtes Fazit:
Ich will keinen „Harry Pinocchio“ als Oberbürgermeister auf dem Heilbronner Rathaus haben, keine Marionette, die an den Fäden eines Milliardärs oder von Millionären hampelt und tanzt. Keine liebliche Fee aus einem Bündnis von SPD-Grüne-FWV wird seine Marionetten-Fäden wegzaubern. 

Heilbronn braucht einen OB, unabhängig  vom großen Geld. Heilbronn braucht einen Menschen als Oberbürgermeister, der in seinem Leben mit Ehrlichkeit, Klarheit, Entscheidungsstärke, Klugheit überzeugt hat. 

Jetzt warten die Bürger Heilbronns, zwischen wichtigen oder weniger wichtigen, ehrlichen oder verlogenen, unabhängigen oder abhängigen Kandidaten auswählen können. Es wird spannend - oder auch nicht. Oder mit Goethe zu sagen: Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles.
 

Donnerstag, 07.02.2014

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